Mittwoch, 19. August 2015

Die Rotfärberei Aadorf im Wandel der Zeit

Die Rotfärberei Aadorf

Der 1858 erbaute Hängeturm der Färberei
















Wann und von wem wurde die Industrieanlage gebaut?

Die Anlage wurde 1833 von Johann Heinrich Sulzer-Steiner gegründet


Welche baulichen Veränderungen fanden seither statt?

Die Anlage wurde im Verlauf ihres Bestehens um mehrere Wohnhäuser und einen Turm zum Aufhängen und Trocknen der Stoffe erweitert. Nach einem Brand wurde das Fabrikgebäude komplett wiederaufgebaut und später vergrössert. Ferner kam mit der Umstellung auf Dampfkraft ein Dampfkesselhaus dazu.


Welche Nutzungsänderungen fanden statt?

Als erstes erfolgte eine Umstellung der Tätigkeit vom Färben hin zum Bedrucken von Stoffen. 13 Jahre nach der Liquidation des Betriebs im Jahre 1922 wurde das Fabrikgebäude abgerissen und die grosse Wiese fortan landwirtschaftlich genutzt. Während des zweiten Weltkrieges verpachtete man das Areal dann an die Armee, welche es als Barackenlager für Internierte nutzte. 1946 zog dann wieder die Landwirtschaft ein, welche sich noch bis zum Tod des letzten Pächters im Jahre 1988 halten konnte. Heute finanziert sich der Sulzerhof durch Vermietung der erhaltenen Räumlichkeiten.


Inwiefern wurden historische Details bei Umbauten erhalten, bzw. speziell restauriert?

Sämtliche Gebäude auf dem Areal wurden nur sanft renoviert und haben daher noch Originalcharakter.


Wie wird die Anlage heute genutzt?

Die Räumlichkeiten werden alle vermietet. In den Wohnhäusern stehen Wohnungen und Ateliers zur Verfügung, die permanent vermietet werden, der Trockenturm kann als Veranstaltungsraum gebucht werden.


Weshalb wurde gerade dieser Standort für die Industrie gewählt - welche Standortvor- und Standortnachteile sind auszumachen?

Der nahegelegene Fluss, die Lützelmurg, lieferte das nötige Wasser für das Auswaschen, Beizen und Färben der Tücher sowie für den Antrieb der Waschräder. Der Nachteil bestand darin, dass der Fluss – zumindest in den Anfangszeiten – leicht überlaufen konnte. Nachdem das Areal deswegen einmal überflutet wurde, nahm man sich diesem Problem an und kanalisierte den Fluss.


Wie haben sich die Produkte seit dem Bestehen verändert?

Das Endprodukt hat sich nur minimal verändert – waren es anfangs nur gefärbte Stoffe, wurden diese später noch um bedruckte Stoffe ergänzt.


Absatzmärkte (Regionen, Länder) der Produkte?

Die Produkte wurden in die ganze Welt exportiert, Hauptabsatzmarkt war jedoch, insbesondere in der Spätphase, Asien.


Wurden Teile der Unternehmung ausgelagert?

Nein.


Welche Lärm-, Geruchs- und andere Emissionen gab und gibt es?

Die Lärmemissionen hielten sich gering, jedoch produzierte die Fabrik viel Rauch. Der Geruch im Umkreis dürfte ebenfalls nicht allzu angenehm gewesen sein. Ferner enstand während des Fabrikationsprozesses sehr viel Abwasser, welches damals – heute völlig unvorstellbar – einfach im nahen Fluss entsorgt wurde.



Mittwoch, 8. Juli 2015

Die Firma Blumer in Schwanden, Glarus

Wir besuchten das Glarner Wirtschaftsarchiv in Schwanden, Glarus um mehr über die Industriegeschichte im Glarnerland zu erfahren.
In diesem Archiv führte uns Dr. phil. Sibyll Kindlimann strittweise durch die Geschichte der Textildruckerei, die weltweit exportiert hat.



In diesem Post beleuchte ich einen kleinen Aspekt, der den Erfolg der Firma ausgemacht hat.
Peter Blumer (1771 - 1826) war der Gründervater der Textildruckerei im Glarnerland, da er seine Familie zu diesem Schritt angeregt hat. Dank seinen Kontakten und seinem Handelshaus in Ancona, Italien war es der Firma möglich bald in die ganze Welt zu exportieren.
Die Reisen Conrad Blumers und Peter Jenny in den 1840er Jahren brachten zum einen neue Ideen und Techniken ein, sowie die Erkenntniss, dass sich eine Firma an ihre Zielgruppen anpassen muss um dauerhaft zu bestehen.
Hier einige Beispiele, wie die Firma Blumer sich an die Menschen in Europa, im Nahen Osten und in Südostasien:

Europa




Im Bild sind Exemplare der Tücher, welche in Europa gehandelt wurden. Man beachte besonders die Farbe. Europäische Frauen bevorzugten dunkele Farben, hauptsächlich Schwarz oder Weiss. Die Motive haben nicht besondere Bedeutungen.

Naher Osten



















Der Betrieb hatte in vielen Städten Agenten, welche den Handel lokal kontrollierten und in ständigem Kontakt mit der Fabrik in Schwanden standen. Sie verlangten spezifische Tücher, welche angepasst waren an die Bedürfnisse in ihrem Gebiet.
Im Nahen Osten mochte man sehr gerne Tücher mit Koranversen. Wie im Bild zu sehen arbeitete man verschiedene Verse in das Muster ein.

Südostasien

 



In der indischen Mythologie, die hauptsächlich auf dem Hinduismus beruht, glaubt man an viele Götter, welche gut oder schlecht seien können. Wenn man nun eine Abbildung von einem Gott als Kleid trägt, so erfährt man seine Enerige, welche einem zum Beispiel Glück bringen kann.
Im ersten Bild ist Garuda, ein vogelähnlicher Gott, zu sehen. Im Zweiten ist Naga zu sehen.
In Südostasien brach die Erkenntnisse Conrad Blumers eine Tradition. Denn das Tragen von Tüchern mit Abbildungen von Göttern waren nur der Oberschicht vorbehalten.
In dieser Region bedruckte man die Tücher beidseitig, was im Glarus noch nicht gemacht wurde. Die Technik war sehr aufwendig und teuer. Man benutzte Wachs, den man auf die Tücher strich. Denn wenn man sie dann mit Farbe tränkte blieben die wachsbestrichenen Stellen farblos.
Ein Vorteil dieser Technik war, dass die Tücher gleich auf beiden Seiten waren. Conrad Blumer wollte dies auch bei seinen Produkten.
Mit Hilfe der sehr aufwendigen Doppelbedruckung produzierte er ein Produkt, welches auch nach dem langen Transport immernoch viel billiger war als das lokale Produkt. 

Dienstag, 7. Juli 2015

Entstehungsgeschichte der SSM


















1922
1925
1940
1670
2014



Wie man auf diesen Kartenbildern gut sehen kann, hat sich die SSM im Laufe der Jahre drastisch verändert. Die Länge der Gabäudefläche nahm um mindestens das Doppelte zu.

Neu-Oerlikon

Neu-Oerlikon war früher ein Indusrtieareal, heute befinden sich dort Wohn- und Büroräume. Im neuen Quartier befinden sich fünf Parks: der MFO-Park, der Oerliker Park, der Louis-Häfliger-Park, der Wahlenpark und der Gustav-Amman-Park.



Die Industrialisierung von Oerlikon begann um 1876 mit der Entstehung der "Werkzeug- und Maschinenfabrik Oerlikon". Zuvor war Oerlikon eine kleine Gemeinde, danach stieg die Bevölkerungsanzahl stark an.

Das Gebäude der MFO (Maschinenfabrik Oerlikon) wurde 2012 um 60 Meter verschoben wegen des Ausbaus des Bahnhofs. Es ist das grösste je in Europa verschobene Gebäude.





Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenfabrik_Oerlikon#Geb.C3.A4udeverschiebung
http://www.industriegeschichten.ch/die-mfo.html

Midor AG



Midor




Die Midor AG die man in Meilen finden kann, ist ein Unternehmen der Migros. Sie stellt unteranderem Biscuits, Apéroartikel, Dessertpulver, Eiswaren und Fasnachtschüechli her.

Die Geschichte der Midor begann als sie die „Alkoholfreie Weine AG“ welche 1912 gegründet wurde, im Jahr 1928 übernohmen wurde. Die „Alkoholfreie Weine AG“ war konkursreif und somit entschied Migros-Gründer Duttweiler diese zu übernehmen. Man übernahm alles der Firma, die Gebäude der Firma und alles weitere.

Die Migros selbst stellte damals dann Süssmost selbst her. Da verschiedene Hersteller sich weigerten, die Migros zu beliefern, wurde das Unternehmen zum ersten eigenen Produktionsbetrieb der heutigen Migros. Darauf sind die Leute von Migros von Migros stolz gewessen.

Ein Jahr später 1929 wurde der Name der Firma zu „Produktion AG Meilen“ geändert.
Die Biscuitsfabrikation begann vorallem im Jahr 1930 als die Schokoladeproduktion „Jonatal“ übernommen wurde. Später wurde die gesamte Biscuitproduktion nach Meilen verlagert. Seit dann an stellt man Biscuits in Meilen her, so wie wir es heute kennen. Dies ist seit 1942.
Seit 1949 werden auch Eiswaren in Meilen hergestellt. 1950 folgte die Herstellung von Fasnachtschüechli. Später folgte die Auslagerung der Schokoladenproduktion zu Chocolat Frey AG, dafür übernahm man die Waffelfabrikation von der Jowa AG und später 1974 lief die Pulverfabrikation an.

Ab 1979 begann mit dem Bau der Verwaltungsgebäude. 1983 Eröffnete man dann das Eiscremefabrikationsgebäude welches direkt am Bahnhof liegt. 1985 entschied man sich für den Beginn für den Export der Firma in den Ausland.
Schlussendlich im Jahr 1996 änderte man den Name der Firma, so wie wir sie heute kennen, 

Midor AG

Wichtig zu wissen ist dass die Midor ausschliesslich Schweizer Schokolade, Rahm, Milch und Butter für die Herstellung ihrer Produkte verwendet. Dementsprechend ist sie " Echt Schweiz - Echt gut "
Heute hat die Midor über 600 Mitarbeitern für den Produktionsstandort Schweiz und produziert über 480 verschiedene Artikel für die Migros und Ausland her.




Hier sieht man ganz gut, dass die Midor praktisch die grössten Gebäude in Meilen hat und dass diese immer mehr wurden:



1950

1965

1975

1996

2012


Quellen:

http://www.midor.ch/

http://www.midor.ch/Geschichte/67d886c575593d551b030b2aafc987ed.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Midor

http://www.mindustry.com/de/company.html++/company/12-Midor/




Das DINK-Quartier

Das DINK-Quartier Zürich West

Das Akronym "DINK" (engl. Abkürzung für double income no kids) bezeichnet kinderlose Paare, die ein doppeltes Einkommen generieren. Da beide Partner voll erwerbstätig sein können, verdienen sie in der Regel sehr gut, was sie zu einer beliebten Zielgruppe für Werbung macht. 

Da die Miet- und Wohnungspreise in Zürich West sehr hoch sind, kann sich dies vielfach nur dieser Teil der oberen Mittelschicht bis Oberschicht leisten. Folglich sind die Angebote in den Läden tendenziell auf DINKs ausgerichtet. Dies ist aber nicht der einzige Erkennungspunkt.



Erstes Beispiel: Der Döner-Index

Der Durchschnittspreis eines Döners liegt in den seenäheren Quartieren Zürichs - das hat sich im Laufe meiner ausgedehnten Recherchen ergeben - bei etwa neun Schweizer Franken. In einem türkischen Lokal in Zürich West werden dafür jedoch satte elf Franken verlangt - ein Preis, den normalerweise nur DINKs aufbieten können.

Genau gleich verhält es sich natürlich auch mit der übrigen Lebensmittelindustrie. Das ganze Angebot bewegt sich in einer Preisklasse, die fernab der Mittel normalsterblicher Leute liegt.








Zweites Beispiel: Der öffentliche Raum

Über ganz Zürich West verstreut gibt es eine Vielzahl von mit Liebe zum Detail gestalteten Pärken und öffentlichen Plätzen. Leider findet man diese aber den grössten Teil des Tages völlig verlassen, fast schon ausgestorben vor. Der Grund hierfür liegt erneut im weitreichenden Fehlen von Familien. Kinder, die die Plätze bevölkern könnten, sind nicht vorhanden, und die (häufig etwas älteren) DINKs verbringen ihre Freizeit mit Vorliebe unterwegs und nicht in den Freiräumen nahe ihrem Wohnort. Somit bleiben nur noch die Angestellten umliegender Büros, die dort im Sommerhalbjahr ihre Mittagspause verbringen und so wenigstens für minimale menschliche Präsenz sorgen.



Drittes Beispiel: Rasen statt Spielplätzen

Man gibt sich durchaus Mühe, für genügend grüne Flächen und Erholungsraum im Quartier zu sorgen. Dies umfasst aber ausschliesslich Möglichkeiten für Erwachsene, Vergnügungsmöglichkeiten für Kinder wie z.B. Spielplätze fehlen. Ferner wäre noch auf das gänzliche Fehlen einer Schule hinzuweisen - keine Schule, keine Kinder.




Nichts desto Trotz findet man aber einige Spuren, die auf Kinder hindeuten, denn ganz verstecken können ihre Eltern diese nicht.


Erstes Antibeispiel: 
Strassenmalereien mit Kreide, die sicherlich aus der Hand eines künstlerisch veranlangten Kindes stammen.


















Zweites Antibeispiel:
Ein Fussballfeld, welches aufgrund der lächerlich kleinen Tore garantiert nur von Kindern bespielt wird. Ebenfalls in diese Kategorie gehört ein Basketballfeld, welches hier aber nicht in Form eines Bildes zutage ist. 










Drittes Antibeispiel:
Kaum viel Erklärungsbedarf besteht bei diesem Bild. Ich denke es ist nicht zu gewagt zu behaupten, dass eine Kindertagesstätte, die in einer kinderlosen Umgebung Werbung macht, ein völlig inkompetentes Marketingdepartement hat. 







Dies führt für mich unumgänglich zu dem Schluss, dass Zürich West seinem Anspruch als DINK-Quartier doch nicht ganz gerecht wird. Vielmehr würde ich hierfür auf das selbst kreierte Wort "DIAK" zurückgreifen (engl. Abkürzung für double income and kids). Oder in anderen Worten: Paare, die ein doppeltes Einkommen generieren, also beide voll erwerbstätig sind, aber trotzdem nicht auf Kinder verzichten möchten, sondern diese einfach ihren Karriereansprüchen unterordnen und darum aus Mangel an Zeit für deren Betreuung und Erziehung in einer Kinderkrippe unterbringen. Fazit ist also eine Korrektur des Titels: Das DINK- und DIAK-Quartier Zürich West.


Autor: L.S.*

*Name der Redaktion bekannt 

Industriezitate in Zürich-West

Nagelhaus

Das sogenannte "Nagelhaus" steht an der Turbinenstrasse und wurde 1893 erbaut als Teil einer Siedlung von Wohnhäusern für Fabrikarbeiter. Von diesen Häusern ist es jedoch das letzte das noch steht, da die abgerissen wurden. Auch das Nagelhaus hätte schon längstens abgerissen werden sollen, da es den Bau einer neuen Strasse blockiert. Die Besitzer weigerten sich jedoch, das Haus zu verkaufen. Ein Künstler brachte deshalb den Schriftzug "Résistance" am Haus an, als Anspielung auf das neu erbaute Hotel mit dem Namen "Renaissance" im Hintergrund. Das Bundesgericht enschied 2014 jedoch, dass das Nagelhaus doch abgerissen werden muss.

Quellen: http://www.westnetz.ch/story/der-letzte-mohikaner
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Nagelhaus-muss-der-Strasse-weichen/story/20372263

Turbine beim Puls 5

 Diese Pelton-Turbine befindet sich neben dem Puls 5, der ehemaligen Giessereihalle, in der sich heute Läden, Restaurants, Wohnungen und die KV Business School befinden. Der Puls 5 befindet sich am Turbinenplatz. Auf diesem Platz wurden früher Turbinen hergestellt. Die Pelton-Turbine erinnert an diese Zeit. Pelton-Turbinen werden für Wasserkraftwerke genutzt.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Puls_5
https://www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/zuerich_west/projekte_realisiert/turbinenplatz.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Pelton-Turbine

Zahnräder vor dem Prime Tower

Diese Zahnräder findet man unterhalb des Prime Towers. Der Prime Tower gehört zum Maag-Areal. Früher befand sich dort die Maag-Zahnräder AG. Die Zahnräder neben dem Prime Tower sind also eine Erinnerung an die frühere Zahnräderproduktion auf dem Areal.

Quellen: http://westnetz.ch/story/maag-zahnraeder-maschinen-ag


Hochkamin beim Escher-Wyss Areal

Dieser Fabrikkamin befindet sich auf dem Escher-Wyss Areal. Der Hochkamin mit Wasserreservoir steht unter Denkmalschutz, denn er ist eine Art Markenzeichen des Escher-Wyss Areals.

Quellen: http://planwerkstadt.ch/projekte/feinschliff-am-escher-wyss-areal